Als Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens vereint Düsseldorf eine reiche Kulturgeschichte, wirtschaftliche Stärke und zukunftsorientierte Ansätze. Mit etwa 650.000 Einwohnern ist die Stadt im Westen Deutschlands u. a. mit innovativen Projekten, urbaner Begrünung und dem Ausbau emissionsarmer Mobilität seit vielen Jahren im Klimaschutz aktiv. Neben beeindruckender Architektur und kulturellen Highlights wie dem MedienHafen oder der Kunstsammlung NRW bietet sie mit ihrem internationalen Flair nicht nur eine hohe Lebensqualität, sondern setzt zunehmend auf eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Kommunale Wärmeplanung in Düsseldorf
Die Rheinmetropole startete bereits Anfang des Jahres 2024 mit der kommunalen Wärmeplanung und nimmt damit eine Vorreiterrolle in Nordrhein-Westfalen ein. Auf die Wärmeversorgung entfallen in Düsseldorf 56 Prozent des gesamten Energieverbrauchs; bei den privaten Haushalten sind es sogar 81 Prozent, weshalb die Wärmeversorgung einen wesentlichen Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität darstellt. Düsseldorf plant, die finale kommunale Wärmeplanung Anfang dieses Jahres zu veröffentlichen und bis Ende 2025 abzuschließen. Damit wäre die Kommune der für Großstädte in Deutschland gültigen Frist (bis zum 30.6.2026 für Kommunen über 100.000 Einwohner) deutlich voraus. Den kommunalen Entscheidern vor Ort kommt es vor allem auf einen technologieoffenen Ansatz an, der neben einer zentralen Wärmeversorgung mit Fern- oder Nahwärmenetzen auch dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder industrielle Abwärmepotenziale betrachtet.
Verkehrswende in Düsseldorf
Neben den städtischen Bemühungen die Wärmewende betreffend, setzt Düsseldorf außerdem umfangreiche Maßnahmen für eine verbesserte Luftqualität um. Die Rheinmetropole fördert beispielsweise Elektromobilität durch den Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Anschaffung emissionsfreier Fahrzeuge, insbesondere für den ÖPNV und städtische Flotten. So sind für die AWISTA GmbH bereits seit 2019 Abfallsammelwagen sowie Kehrichtfahrzeuge mit zertifiziertem Biogas der Stadtwerke Düsseldorf unterwegs. Gemeinsam mit den Nachbarstädten treibt man in Düsseldorf außerdem die Nutzung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien voran.
Durch den Einsatz von regenerativen Energien, LED-Technik und elektrischen Nutzfahrzeugen versucht auch der Flughafen Düsseldorf bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Projekte wie „E-Carflex Business“ stärken zudem die Elektromobilität vor Ort, um den CO2-Ausstoß der Stadt jährlich um 2,8 Millionen Tonnen zu senken.
Starke Partnerschaften für eine klimaneutrale Kommune
Seit vielen Jahren kann sich die Landeshauptstadt in Sachen Klimaschutz außerdem auf die Partner AWISTA (Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft) und Stadtwerke Düsseldorf verlassen. Die Stadtwerke steuern ihre Erfahrung im Bereich Energieversorgung und Infrastruktur bei, während die AWISTA gemeinsam mit dem Partner REMONDIS Rhein Wupper ihre Expertise in Abfallwirtschaft und Recyclingprozessen einbringt. Gemeinsam tragen die Unternehmen so zur Umsetzung von städtischen Klimazielen, wie dem Ausbau emissionsfreier Antriebe und Zero-Waste bei. Diese Partnerschaft stärkt die Effizienz und Nachhaltigkeit der Entsorgungsinfrastruktur in Düsseldorf und ermöglicht es, Synergien zwischen den Dienstleistungen der AWISTA und den Infrastrukturprojekten der Stadtwerke zu nutzen.
Düsseldorfer Klimapakt: Gemeinsam für den Klimaschutz
Klimaschutzmaßnahmen wären ohne unternehmerische Initiativen wie dem Düsseldorfer Klimapakt, getragen von der Landeshauptstadt Düsseldorf, der IHK Düsseldorf sowie der Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft, kaum vorstellbar. In Formaten wie Netzwerkveranstaltungen, Seminaren, Workshops und individuellen Beratungen werden für Betriebe unterschiedlicher Größe und Branchen mit Projekten wie „Wege zum klimaneutralen Unternehmen“ spezifische Strategien und Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität entwickelt. Die teilnehmenden Unternehmen erarbeiten mit Unterstützung von Partnern individuelle Klimaneutralitätspläne, berichten von Herausforderungen und erstellen Handlungsempfehlungen für andere Unternehmen.
Bürgerbeteiligung und lokale Initiativen
Auch lokale Initiativen wie die Baumschutzgruppe beispielsweise verfolgen konkrete Klimaschutz-Ziele für Düsseldorf. Hier fordert man u. a. mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei Baumfällmaßnahmen sowie stärkere Berücksichtigung der Bedeutung von Bäumen als essenziellen Klimapartner.
Weitere Aktionen wie Klimaradtouren und Spaziergänge, die im Rahmen der Woche der Klimaanpassung stattfinden, sollen Bewusstsein für den Klimaschutz schaffen, während auch die spezifische Aufklärung für Anwohner während dieser Aktionswochen dabei hilft, die Natur zu schützen und Klimaschutz in das Bewusstsein aller Einwohner zu rücken.
Klimaprojektionen zeigen, dass die Temperaturen in Düsseldorf zum Ende des Jahrhunderts denjenigen der südfranzösischen Stadt Toulouse von heute entsprechen könnten. Düsseldorfs Klimazwilling wird dazu genutzt, zukünftige Klimaentwicklungen zu modellieren oder Anpassungsstrategien für den Klimaschutz zu entwickeln. Regelmäßig stattfindende Austauschwochen mit dem Klimazwilling Toulouse führen vor allem junge Erwachsene an das Thema Klimaanpassung heran.
Darüber hinaus werden in Düsseldorf im Rahmen des sogenannten Stadtbaumkonzeptes Baumstandorte neu erstellt oder saniert. In den Jahren 2019 bis 2023 förderte die Stadt diese Initiative mit jeweils einer Million Euro. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt pflanzte mit diesen Geldern u. a. sogenannte Zukunftsbäume – anpassungsfähige Baumarten, die besonders gut mit Klimaveränderungen klarkommen.