Becher aus Mehrwegsystem der MEG zur Abfallvermeidung @ PR-Fotografie Köhring
Abfall 5. Februar 2024

Mehrwegsysteme erleichtern Abfallvermeidung

Deutschland befindet sich auf dem richtigen Weg bei der Etablierung von Mehrwegsystemen geht. Das Abfallaufkommen durch Einwegverpackungen muss dennoch weiter reduziert werden. Dank der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) geht die Stadt Mülheim an der Ruhr hier seit November 2023 mit gutem Beispiel voran und macht einen entscheidenden Schritt zur Begrenzung der Einweggeschirrflut.

Laut einer Erhebung der Verbraucherzentrale in Berlin produzierten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland 2022 circa 770 Tonnen  pro Tag durch Mitnahmeverpackungen für Speisen und Getränke. Und obwohl Mehrwegsysteme für Lebensmittel, Mehrwegflaschen oder Mehrweggeschirr sowie Besteck für den Verbraucher zur Verfügung gestellt werden und dessen Einsatz zunehmend an Bedeutung gewinnt, verursachten Einwegkunststoffprodukte im Jahr 2022 noch einen kommunalen Reinigungsaufwand von rund 434 Millionen Euro im Jahr. Das bestätigte eine vom Umweltbundesamt beauftragte Studie aus demselben Jahr. Laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) wurden Pizzakartons und Aluschalen dabei noch nicht einmal mitgerechnet. 

Der Gesetzgeber will etwas gegen die Einwegflut tun, vor allem gegen Einwegplastik. Bereits im Juli 2021 wurden deshalb genau die Plastikprodukte und -verpackungen verboten, die man am häufigsten an europäischen Stränden findet. Seitdem dürfen zum Beispiel keine Styropor-Einwegbecher und -behälter mehr ausgegeben werden. Auch Plastikteller und Besteck sind verboten.

Gesetz beschleunigt Reduzierung von Einwegverpackungen

Um die Etablierung dieser Systeme zu beschleunigen, gibt es seit dem 1. Januar 2023 in Deutschland gemäß § 33 Abs. 1 Verpackungsgesetz außerdem die sogenannte Mehrwegangebotspflicht für Getränke und Lebensmittel zum Sofortverzehr. Damit setzt der Gesetzgeber die Forderung der europäischen nach einer messbaren und dauerhaften Verbrauchsminderung bestimmter Einwegverpackungen um. Das Gesetz verpflichtet Gastronomiebetriebe, Mehrweggefäße für die Mitnahme und Lieferung der Lebensmittel anzubieten. Ausnahmen gelten nur für kleine Unternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten und einer Ladenfläche von unter 80 Quadratmetern. 

Damit die Nutzung von Mehrwegverpackungen und die Befüllung von eigenen Behältnissen für die Verbraucher und Verbraucherinnen zur gewohnten Routine werden kann, müssen die Unternehmen die neue Pflicht noch konsequenter umsetzen. Hierfür sind unterschiedliche Modelle auf dem Markt. Lokale oder überregionale Poolsysteme, digitale Mehrwegpfandsysteme oder betriebseigenes Mehrweg sind aktuell in Deutschland verfügbar.

Entsorgungsgesellschaft MEG etabliert Mehrwegsystem

Die Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) beispielsweise geht mit ihrem lokalen Poolsystem für Mehrwegbecher und Mehrweggeschirr seit November 2023 mit gutem Vorbild voran und bietet Unternehmen für Mülheimer Events die nötige zur Nutzung von Mehrweg-behältnissen. Von wiederverwendbaren Kaltgetränkebechern über Besteck und Geschirr aus Polypropylen, hält der Entsorger in Verbindung mit Eventtonnen und Kehrmaschineneinsätzen ein nachhaltiges Komplettpaket bereit. Weil sich die MEG, die eine erfolgreiche ÖPP mit REMONDIS lebt, neben der Abfallbeseitigung auch die Abfallvermeidung auf die Agenda geschrieben hat, können Vereine und Privatpersonen aus einem reichhaltigen Angebot von Mehrwegbechern und Co. auswählen. Produkte, die gar nicht erst hergestellt werden, müssen auch später nicht aufwendig entsorgt werden, so lautet die Devise der MEG. Für die Rücknahme, Reinigung und Ausgabe von Mehrwegbehältern sind grundsätzlich spezifische Hygieneregelungen und Anforderungen an die Lebensmittelsicherheit zu beachten, deshalb werden Becher und Geschirr nach Benutzung professionell in der -Spülstraße gereinigt.

Welches Material für Mehrweggeschirr?

Die Wahl des geeignetem Materials ist bei der Bereitstellung von Mehrweggeschirr und Mehrwegbehältern von Relevanz. Verbraucherzentralen empfehlen für Mehrwegbehälter unterschiedlicher Art vorrangig Glas-, Porzellan- oder Edelstahlgefäße. Für unterwegs sind Edelstahlbecher, -flaschen und -dosen die erste Wahl, weil sie leicht, bruchfest und gut zu reinigen sind. Bei leichteren Mehrwegbehältern aus Kunststoff, wie sie unter anderem im Eventbereich vorkommen, muss prinzipiell auf die Art des Kunststoffes geachtet werden. Mehrwegbehälter aus Polypropylen beispielsweise kommen ohne gesundheitsgefährdende Weichmacher aus und sind deshalb sehr beliebt.

Unabhängig von Material oder Einsatzgebiet der Mehrwegsysteme: Auf Einwegverpackungen zu verzichten schontRessourcen und vermeidet Abfälle. Durch bewusste Entscheidungen und gemeinsame Anstrengungen können Verbraucherinnen und Verbraucher, egal ob Privatperson oder großes Unternehmen dazu beitragen, eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zukunft zu gestalten. Auf diese Weise wird Abfallvermeidung zu einem gesamtgesellschaftlichen Prozess und ist nicht nur ein einzelnes Programm oder ein Bündel staatlicher Maßnahmen. 

Mülheim an der Ruhr, Stadt

Zur Kommunenseite
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Einwohner 170.880 m: 82.387, w: 88.493
Größe 91.28 km²
1872 Einwohner je km²
Merkmale Großstädte und Hochschulstandorte mit heterogener sozioökonomischer Dynamik
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