Vogelperspektive auf eine Sortieranlage Zarathustra@AdobeStock
Abfall 2. Januar 2023

Wie funktioniert eine Sortieranlage?

18,9 Millionen Tonnen – soviel Verpackungsabfall fiel 2019 in Deutschland an. Doch wohin damit? 71,6 % der Verpackungsabfälle konnten direkt recycelt werden. Das liegt neben den Vorgaben des Verpackungsgesetzes auch an modernen Recyclinganlagen, wie zum Beispiel in Hamburg. Dort steht eine der modernsten Aufbereitungsanlagen von PET-Kunststoffen in Europa, die jährlich bis zu 20.000 Tonnen recycelbare Kunststoff-Flakes aus gebrauchten Einwegflaschen produziert.

Im Gelben Sack und der Gelben Tonne stecken viele verschiedene Wertstoffe. Dank moderner Sortieranlagen ist es möglich, diese unterschiedlichen Fraktionen voneinander zu trennen und so weiter zu verwerten.

Sortieranlagen sind Hochleistungsmaschinen

Im ersten Schritt werden die Abfälle in riesigen Siebtrommeln der Größe nach sortiert. Windsichter und Folienabsauger wehen größere Folien vom Band, in einem Windkanal lassen sich mittels Luftstrom verschiedene Materialien weiter voneinander trennen. Im zweiten Schritt kommen Magnet-Trenner zum Einsatz. Diese ziehen Weißblechdosen, Schrauben oder Kronkorken aus dem Verkehr. Die so „eingefangenen“ Metalle werden anschließend zu Ballen gepresst und in Stahlwerken weiterverarbeitet. Abfälle aus Aluminium bedürfen eines kleinen Tricks: Da sie nicht magnetisch sind, werden sie mit einem rotierenden Magnetfeld, dem Wirbelstromabscheider, magnetisiert und von den übrigen Abfällen getrennt.

Nachdem nun schon einige Abfälle ausgeschieden sind, bleiben im dritten Schritt noch unterschiedliche Arten von Kunststoffen und Verbundverpackungen wie Getränkekartons übrig. Diese werden auf einem Fließband durch gezielte Druckluftstöße voneinander separiert. Auch Lasertechnologie kommt beim maschinellen Abfalltrennen zum Einsatz: Die Lichtstrahlen durchdringen Kunststoffe und können so anhand der Dichte Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, oder PET unterscheiden und trennen. Die verschiedenen Fraktionen werden am Ende in Bunkern gesammelt und zu Ballen gepresst. Als solche lassen sie sich dann einfach weitertransportieren.

Korrekte Abfalltrennung hilft beim sortenreinen Sammeln

Durch den Einsatz dieser vielgestaltigen Technik können Wertstoffe aus dem Gelben Sack in 12 Materialgruppen sortiert werden. So können rund 27 % der Kunststoffabfälle in Deutschland wertstofflich recycelt werden. Weißblech wird sogar zu über 90 % wiederverwertet. Das ist beachtlich, gerade weil in so einem Gelben Sack doch ein ziemliches Sammelsurium an verschiedenen Abfällen steckt. Abfallfraktionen, die nicht wiederverwendet werden können, werden energetisch verwertet.

Damit so eine Sortieranlage gut arbeiten kann, ist aber nicht nur ausgefeilte Technik nötig. Die korrekte Abfalltrennung auf Seiten der Verbraucherinnen und Verbraucher ist Voraussetzung dafür, dass die verschiedenen Fraktionen in der Anlage möglichst sortenrein gesammelt werden können.

Hamburg, Freie und Hansestadt

Zur Kommunenseite
Bundesland Hamburg
Einwohner 1.841.179 m: 902.048, w: 939.131
Größe 755.09 km²
2438 Einwohner je km²
Merkmale Großstädte und Hochschulstandorte mit heterogener sozioökonomischer Dynamik
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