Auf den richtigen Boden kommt es an
Sie können auf verschiedene Dinge achten, um den Boden klimafit, gesund und beständig zu halten. In erster Linie ist ein humusreicher Boden wichtig, denn dieser speichert besonders viele Nährstoffe und schützt auch bei Starkregen vor Erosion. Humus speichert zudem CO₂. Beim Kauf von neuer Gartenerde im Handel sollten Sie deshalb besonders auf torffreie Erde achten. Torf ist zwar ein begehrter Rohstoff, gleichzeitig aber auch einer der größten CO₂-Speicher. Durch den Abbau von Torf werden Moore trockengelegt und Emissionen freigesetzt. Wer beim Kauf von Gartenerde aufmerksam ist, trägt dazu bei, wichtige Naturschutzgebiete zu erhalten. Die Bundesregierung plant zudem ein Torfverbot für den Handel ab 2026.
Um den Boden effektiv mit Nährstoffen anzureichern, empfiehlt sich eine gezielte Düngung. Chemische Düngemittel sind hierbei aber absolut tabu – Hornspäne und Kompost sind vollkommen ausreichend und stärken den Gartenboden auf umweltfreundliche und gesunde Weise. Beim Thema Umgraben scheiden sich die Geister: Manche betonen, dass durch das Umgraben Nährstoffe besser an die Pflanzenwurzeln gelangen, andere halten dagegen, dass dadurch die Bodenstruktur gestört und die Wirkung von Mikroorganismen gehemmt wird. Wer seinem Gartenboden etwas Gutes tun möchte, ohne selbst graben zu müssen, setzt am besten auf Regenwürmer. Diese lockern den Boden im gesunden Maß auf und reichern ihn mit Nährstoffen an. Regenwürmer lassen sich sehr leicht selbst züchten und sind sogar im Handel erhältlich.
Bienenfreundliche und klimaangepasste Bepflanzung
Die Auswahl der Pflanzen im eigenen Garten hat einen großen Einfluss darauf, wie klimatauglich und nachhaltig er ist. Zudem helfen insektenfreundliche Blumen und Pflanzen, eine hohe Biodiversität zu fördern. Einige von ihnen ziehen besonders Bienen und Schmetterlinge an. Weil viele Obst- und Gemüsesorten auf Insektenbestäubung angewiesen sind, ist es wichtig, die Artenvielfalt im Garten zu schützen. Beete mit Nutzpflanzen wiederum bringen nicht nur viel Grün und bunte Blüten in den Garten, sondern auch die Möglichkeit, eigene Feldfrüchte wie Äpfel, Tomaten, Kartoffeln, Zucchini, Bohnen, Zwiebeln und anderes Obst und Gemüse zu ernten.
So erspart man sich den Weg zum Supermarkt – auch das ist ein Beitrag zum Klimaschutz. Zierpflanzen sollten an die klimatischen Veränderungen angepasst sein, denn einige heimische Pflanzen vertragen Hitze, Dürre und andere Extremwetterereignisse besser als andere. Mit diesen Pflanzen, ob groß oder klein, treffen Sie eine kluge Wahl und schonen dabei ganz nebenbei Wasser.
6 Pflanzen, die den Garten klimafreundlich machen
- Echter Lavendel: Die mediterrane Strauchpflanze kommt mit wenig Wasser aus, verströmt einen angenehmen, beruhigenden Duft und ist zudem ein echter Gewinn für Bienen und andere Insekten.
- Sonnenhut: Die Staudenpflanze eignet sich sehr gut für sonnige und trockene Standorte, ist robust und perfekt für Bienen, Hummeln und andere Insekten geeignet. Die Echinacea, wie der Sonnenhut auch genannt wird, gilt zudem als eine wichtige Heilpflanze.
- Haselnussstrauch: Die gemeine Hasel ist ein Glücksgriff für jeden Garten: Die Pflanze kommt mit wenig Wasser aus, hat kein Problem mit Hitze oder längeren Dürreperioden und entzieht benachbarten Pflanzen keine Nährstoffe. Zudem können die Haselnüsse geerntet und verzehrt werden.
- Wildrosen: Diese Pflanzen verschönern Gärten nicht nur mit ihren hübschen Blüten und ihrem betörenden Duft, sondern sie halten auch Trockenheit weitaus besser aus als andere Blumen. Im Winter dienen die Hagebutten der Wildrosen Vögeln als Nahrungsquelle.
- Fetthenne: Unscheinbar, aber dennoch ein Geheimtipp für eine an das Klima angepasste Bepflanzung im Garten. Die Fetthenne gehört zu den Sukkulenten, speichert große Mengen Wasser in ihren Blättern und übersteht damit lange Dürrezeiten unbeschadet. Sie wächst auch an trockenen, steinigen Stellen im Garten.
- Gemeine Hainbuche: Die auch als Weißbuche bekannte Heckenpflanze ist zwar nicht immergrün, dafür aber unverwüstlich. Ist sie erst einmal richtig verwurzelt, übersteht sie auch extreme Trockenzeiten und heiße Sommer, ohne gegossen zu werden. Zudem nisten Vögel gerne in der Hecke und Schmetterlinge fühlen sich hier ebenfalls sehr wohl.
Upcycling und Kompostierung
Blumenkübel, Steine zur Beetumrandung oder zur Verschönerung besonderer Orte im eigenen Garten sowie Liegeflächen zur Entspannung und noch vieles mehr werten einen Garten auf. Dabei muss es nicht immer Neues sein, denn vieles lässt sich aus vorhandenen Dekogegenständen durch Upcycling und den Einsatz natürlicher Rohstoffe wunderbar selbst gestalten. Aus alten Europaletten lassen sich bspw. bequeme Sitzgelegenheiten herstellen, nicht mehr genutzte Töpfe oder Wannen können zu Blumenkübeln umfunktioniert werden und Dekosteine findet man vielleicht beim örtlichen Steinbruch oder bei Bauern, die Feldsteine oft für wenig Geld abgeben. Steine im Garten bieten Tieren Rückzugsräume und tragen somit zur Artenvielfalt bei.
Alte Fässer und Kübel dienen als Regenwasser-Reservoir und auch Insektenhotels kann man mit wenig Aufwand einfach selbst bauen. Größere Gärten bieten auch ausreichend Platz für eine eigene Photovoltaik-Anlage, die entweder elektronische Geräte im Garten, wie Teich- und Wasserpumpen oder Lampen betreibt, oder einfach grünen Strom ins Netz einspeist.
Für alles, was entsorgt werden muss, ist ein eigener Komposthaufen die beste Wahl: Biologische Küchenabfälle und ein großer Teil der Schnittabfälle aus dem Garten können Sie hier entsorgen. Würmer, Käfer und Kleinstorganismen verwandeln die Abfälle dann wieder in nutzbare Erde – die Kreislaufwirtschaft in ihrer natürlichsten Form. Allerdings darf nicht alles, was im heimischen Garten anfällt, sorglos auf den Komposthaufen verbracht werden.
Vorsicht zum Beispiel beim Kirschlorbeer: Die invasive Art sollte gar nicht in Gärten gepflanzt werden und ihre Blätter enthalten Giftstoffe, die eine Kompostierung erschweren und dazu auch noch die Bodenqualität erheblich verschlechtern. Grillasche ist weder für den Kompost noch als Dünger für die eigenen Pflanzen geeignet. Darüber informierten wir bereits hier. Auch das Laub von Bäumen wie Birke, Kastanie oder Nussbaum verrottet zu langsam. Zudem setzt Laub saure Gerbstoffe frei, die dem Boden schaden können. Hier empfiehlt sich das Sammeln des Grünschnitts und der Gang zum örtlichen Wertstoffhof.
Klimaangepasste Balkone
Wer keinen eigenen Garten hat, aber seinen Balkon nachhaltig gestalten möchte, kann auch hier mit wenigen Mitteln einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Oft sind die Tipps und Hinweise, die für die Bepflanzung im Garten gelten, auch auf Balkonpflanzen übertragbar: Hitze- und dürreresistente Pflanzen, bienen- und insektenfreundliche Blumen sowie der Verzicht auf chemisches und überflüssiges Düngen. Kletterpflanzen fungieren hier zusätzlich als natürliche Markise und sorgen für Abkühlung und Schatten. Wer zudem noch etwas Gesundes zum Naschen haben möchte, setzt auf Weinpflanzen, Brombeeren oder Himbeeren.
Auch bei der Möblierung des Balkons lassen sich mit kreativen Ideen viele tolle Dinge umsetzen. Mit vielen Upcycling-Ideen entstehen aus alten, vielleicht sogar kaputten Gegenständen neue, individuelle Designstücke. Für die Beleuchtung eignen sich Solarleuchten: Sie laden sich tagsüber mit Sonnenenergie auf und geben in den Abendstunden Licht ab, ohne die Stromrechnung zu belasten. So wird aus dem Balkon eine grüne Klima-Oase.


