Mehr als 190 Länder haben ihre Delegierten nach Brasilien zur Weltklimakonferenz 2025 entsandt, um über neue Maßnahmen für ambitionierten Klimaschutz zu verhandeln. Die brasilianische Stadt Belém wurde durch ein Ausnahmegesetz von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva vorübergehend sogar zur Hauptstadt des Landes erklärt – ein Zeichen, um die Dringlichkeit der hier diskutierten Maßnahmen zu verdeutlichen. Zur COP30 hatten sich 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Wichtige Themen der UN-Weltklimakonferenz
Eines der prägendsten Themen der diesjährigen Weltklimakonferenz ist die Finanzierung nationaler Klimaziele sowie von Schutz- und Anpassungsplänen. Zehn Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen wird in Belém erstmals Bilanz gezogen. Der aktuelle Bericht der United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) zu nationalen Anpassungsplänen zeigt: Ein Teil der Länder hat zwar umfangreiche Konzepte und Pläne eingereicht, die den Zielen der Weltklimakonferenz in allen Punkten entsprechen. Es fehlen jedoch massiv finanzielle Mittel, um diese Pläne umzusetzen – gerade für Schwellen- und Entwicklungsländer.
Ein besonderer Fokus liegt – auch aufgrund des Gastgeberlandes – auf den Tropenwäldern, die einen wichtigen Faktor für die Bindung von CO₂ darstellen. Durch die industrielle Zerstörung der Regenwaldflächen geben diese inzwischen jedoch mehr CO₂ an die Atmosphäre ab, als sie aufnehmen können. Brasiliens Präsident Lula da Silva hat im Rahmen der COP30 den Fonds „Tropical Forest Forever Facility“ (TFFF) vorgestellt. Ziel ist es, die Regenwälder in Brasilien und weltweit wieder stärker unter Schutz zu stellen, Abholzung zu minimieren oder gar zu verhindern und die Regenwälder so wieder als CO₂-Speicher nutzbar zu machen. Die Förderstaaten sollen hierfür in den nächsten Jahren insgesamt 25 Milliarden Dollar bereitstellen. Ob und wie der Fonds tatsächlich realisierbar ist, bleibt abzuwarten.
Auf der COP30 wurden zudem weitere Themen erörtert: die nationalen Klimapläne bis 2035 mit klar erkennbaren Investitionspfaden, die Umsetzung des bei der COP29 formulierten Ziels, Entwicklungsländer mit jährlich mindestens 300 Milliarden Dollar finanziell zu unterstützen, Anreize für nachhaltige Investitionen, die Biodiversität und Anpassung einbeziehen, die Finalisierung von Artikel 6 des Pariser Abkommens für einen UN-regulierten Kohlenstoffmarkt sowie ein Aktionsmechanismus für gerechte Übergänge, der Arbeitnehmer und betroffene Regionen schützt.
Lohnt sich kommunaler Klimaschutz überhaupt?
Im Fokus der Konferenztage stehen Städte und Kommunen, die durch die Vertretung „Local Governments and Municipal Authorities“ (LGMA) Constituency vertreten werden. Städte und Regionen spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an oder zum Gegensteuern des Klimawandels. Dafür fordern sie einen vereinfachten Zugang zu Finanzierungspaketen, um geeignete Programme schnellstmöglich umsetzen zu können. Mit der Verabschiedung der LGMA-Erklärung wurde die Position der Kommunen noch einmal ausdrücklich bekräftigt.
Angesichts der Weltklimakonferenz stellt sich jedoch die Frage: Nützen die in der Vergangenheit und Gegenwart formulierten Maßnahmen überhaupt etwas, um dem zunehmenden Klimawandel und seinen Folgen entgegenzuwirken? Umweltminister Carsten Schneider sagt hierzu in einem Interview ganz klar: „Der Klimaschutz macht jeden Tag Fortschritte in Deutschland.“ Diese spiegeln sich auch wirtschaftlich wider: Es entstehen neue Märkte und Deutschland sowie Europa nehmen gemeinsam mit China auf vielen technologischen Gebieten zunehmend eine Führungsposition ein. Forschung und die entsprechenden Investitionen in Klimaschutzprojekte und damit verbundene Vorhaben haben ebenso positiven Einfluss auf Kommunen.