Strengere Kontrollen Biotonnen Fotolyse@AdobeStock
Abfall 14. Mai 2025

Strengere Kontrollen: Das gilt jetzt für Ihre Biotonne

Nicht alles, was in der Biotonne landet, gehört auch dort hinein. Eine neue Ergänzung der Bioabfallverordnung, die zum 1. Mai 2025 in Kraft trat, verschärft noch einmal die bestehenden Grenzwerte für Fremdstoffe im Bioabfall. Bürgerinnen und Bürger können dazu beitragen, den Abfall sauber zu halten.

Die Regeln(Bioabfallverordnung), was in die Biotonne darf und was nicht, sind bekannt. Dennoch finden sich immer wieder Materialien und Fremdstoffe im wertvollen , die dort nichts zu suchen haben. Auch Abfallbeutel, die als kompostierbar beworben werden, verschweigen wichtige Details der industriellen Kompostierung und verunreinigen den Abfall – Fremdstoffe müssen von Entsorgern mit aufwendigen Verfahren und hohem Ressourceneinsatz aus der Bioabfallmasse herausgefiltert werden. Verunreinigungen der wertvollen stellen auch ein erhebliches Umweltproblem dar, da ein Großteil der Abfälle in Biokompostierungsanlagen zu Dünger wird, der anschließend wieder in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Plastik- und andere Kunststoffreste würden so in den Boden gelangen und der Agrarwirtschaft großen Schaden zufügen. Um dem entgegenzuwirken, trat Anfang Mai eine Novelle der Bioabfallverordnung (BioAbfV) in Kraft.

Neue Vorgaben für die Trennung von Bioabfällen

Bioabfälle sind ein wichtiger Rohstoff in der Kreislaufwirtschaft. Damit nur das Richtige in der Biotonne landet, gilt seitdem 1. Mai 2025 ein neuer Abschnitt, der genau festlegt, wie sich der Inhalt der Biotonne zusammensetzen darf – der hinzugefügte Paragraf 2a der Bioabfallverordnung (BioAbfV). Plastik und andere Kunststoffe sind grundsätzlich getrennt vom Bioabfall zu entsorgen – auch Obst- und Gemüseverpackungen gehören nicht in die Biotonne. Zu den Fremdstoffen zählen aber auch vermeintlich biologisch abbaubare und kompostierbare Abfallsäcke und -beutel, die entgegen ihrer Vermarktung als Bioabfallbeutel nicht den Standards einer industriellen Kompostierung entsprechen. 

Die Verrottungszeit dieser Abfallbeutel übersteigt die Verweildauer der Biomasse in der Kompostieranlage bei Weitem, sodass im fertigen Kompost immer noch Kunststoffbestandteile verbleiben. Die einzige Ausnahme sind Abfallbeutel, die mit der EU-Norm EN 13432 gekennzeichnet sind. Diese speziellen Beutel zersetzen sich wesentlich schneller in natürliche Bestandteile und dürfen daher auch dem Bioabfall zugeführt werden. Zur besseren Erkennbarkeit sind die Abfalltüten mit dem sogenannten Keimling-Symbol bedruckt.

Die in der Biotonne gesammelten Abfälle dürfen künftig nur noch maximal drei Prozent Fremdstoffe wie Glas, Metall oder Kunststoffe enthalten. Für als biologisch abbaubar gekennzeichnete Kunststoffbeutel gilt ein Grenzwert von maximal einem Prozent. Die Entsorgungsunternehmen müssen zukünftig Möglichkeiten schaffen, um ggf. Sichtkontrollen der Abfallbehälter vor der Entleerung durchführen zu können. Grundsätzlich ist diese Methode bei Bioabfällen nicht üblich: Durch das Öffnen vieler Tonnendeckel über den gesamten Tag hinweg könnte eine Gesundheitsgefährdung durch Bioaerosole für das Personal der Entsorgungsunternehmen bestehen. 

Stärkere Kontrollen durch Entsorgungsunternehmen

Moderne Technik soll hier in Zukunft Abhilfe schaffen – allerdings befinden sich die meisten Projekte hierzu noch in der Erprobungsphase. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen dürfen Entsorgungsunternehmen Sichtkontrollen trotzdem durchführen, um zu verhindern, dass große Mengen an Kunststoffen in die Bioabfallverwertung gelangen. Sollte dabei festgestellt werden, dass die Abfalltonnen nicht vorschriftsmäßig befüllt wurden, können Abfallbesitzer zur Nachsortierung aufgefordert werden oder auch ein Mehraufwand kann in Rechnung gestellt werden. Die jeweiligen Kommunen legen die geltenden Regeln und die Höhe der Bußgelder eigenständig fest. Um solche Sanktionen zu vermeiden ist es wichtig, nur die Abfälle der Biotonne zuzuführen, die auch für eine Kompostierung in Frage kommen. 

Kreislaufwirtschaft in ihrer natürlichsten Form

In Deutschland werden zu viele Abfälle falsch entsorgt und vor allem betrifft dies den Bioabfall. Ein hoher Prozentsatz der in Deutschland weggeworfenen Bioabfälle landet in der falschen Tonne, vor allem im Restmüll. Damit wird die Chance vertan, wertvolle Ressourcen aus dem Abfall zu gewinnen. Das Grundprinzip der Kompostierung ist eines der ältesten angewandten Verfahren und nutzt die natürlichen Eigenschaften der eingesetzten Materialien im Sinne einer

Die Natur beruht auf einem System, in dem nichts vergeudet wird. Der gesamte Prozess wird im Kreislauf genutzt. Der Boden wird auf diese Weise fruchtbar gemacht, die dabei anfallenden Abfälle werden kompostiert und der resultierende Dünger findet in der Landwirtschaft Anwendung. Grundsätzlich funktioniert die Kompostierung auch im industriellen Maßstab absolut klimafreundlich und nachhaltig, da für den Prozess keine Zusatzstoffe, sondern nur Wärme und Licht benötigt werden. Auch die entstehenden gelangen nicht in die Atmosphäre, sondern werden aufgefangen und weiterverarbeitet.

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