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Rheinland-Pfalz

Koblenz, Stadt

Kommune des Monats: November 2025

Koblenz ist seit 1997 Mitglied im Klima-Bündnis, einem Netzwerk, das sich seit 1990 für den Klimaschutz und die Reduktion von Treibhausgasen einsetzt. Die Stadt hat im September 2019 den Klimanotstand ausgerufen und engagiert sich seitdem mit zahlreichen kommunalen Projekten und Initiativen für den Klimaschutz und gelebte Nachhaltigkeit. Dabei ist es für Koblenz selbstverständlich, Bürgerinnen und Bürger bei Ideen und eigenen Konzepten einzubeziehen. Dr. Stefan Weiler, der neue Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt, sagt hierzu: „Für mich ist Klimaschutz ein wichtiger und integraler Teil, den lebens- und liebenswürdigen Standort Koblenz zu erhalten und weiterzuentwickeln.“ Für ihn gehen Klimaschutz, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsame Wege, um die Stadt klimafreundlich, nachhaltig und wirtschaftlich stark aufzustellen.

Das Klimaschutzkonzept der Stadt Koblenz

Die Stadt hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Mit mehr als 70 verschiedenen Vorhaben hat Koblenz dieses hochgesteckte Ziel fest im Blick. Vielfalt ist das, was auch den städtischen Maßnahmenkatalog ausmacht: Mobilitätskonzepte, Projekte zu Grünflächen, Stadtbäumen und Artenschutz, Energieanpassung und vieles mehr sollen Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Koblenz und darüber hinaus fördern. Bereits im Jahr 1999 hat der Stadtrat eine eigene Abteilung für die Koordinierung und Organisation im Umweltamt eingerichtet. Seitdem übernimmt die Lokale Agenda 21, angelehnt an die 1992 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufene Agenda 21, die Schirmherrschaft über viele Projekte und Initiativen im städtischen Raum.

Die Stadtverwaltung geht mit gutem Beispiel voran: Sie begrünt städtische Liegenschaften, errichtet energieeffiziente Neubauten und stellt einen Fuhrpark für Dienstfahrzeuge bereit, der besonders viele Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie E-Fahrzeuge umfasst. Zudem setzt sie bei der kommunalen Beschaffung auf klimafreundliche und nachhaltige Angebote. Auch die städtischen Liegenschaften werden nach und nach mit leistungsfähigen Photovoltaikanlagen ausgestattet. Diese sollen einen großen Teil des in den Liegenschaften verbrauchten Stroms selbst produzieren.

Neben den bereits genannten Maßnahmen spielt auch der Stadtverkehr eine wichtige Rolle im Klimaschutzkonzept von Koblenz: So ist beispielsweise geplant, den Anteil der Radfahrenden bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Zu diesem Zweck werden entsprechende Verkehrsänderungen und Straßenerneuerungen entwickelt.

„Mehr als nur Grün“: Ökologische Gestaltung der Koblenzer Innenstadt

Pflanzen sind entscheidend, wenn es darum geht, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Hier sind sowohl die Stadt Koblenz als auch die vielen tausend Menschen, die im Stadtgebiet leben, gefragt. Bereits im Jahr 2019 startete das vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz geförderte Projekt „Mehr als nur Grün“. Das Projekt betrachtet die Funktion und das Potenzial von Pflanzen im urbanen Raum als Klimaschutzmaßnahme ganzheitlich. Dazu gehören Stadtbäume und Parkanlagen ebenso wie Friedhöfe, Gartenanlagen von Kitas und Schulen, das vermeintliche Unkraut zwischen den Pflastersteinen und die vielen Gärten und Balkone der Bürgerinnen und Bürger.

Das Projekt konzentriert sich nicht nur auf den Klimaschutz, sondern möchte auch auf die Themen Insektensterben und Artenschutz aufmerksam machen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, hat die Stadt im Laufe der Jahre ein breites Spektrum an Online-Vorträgen und Vor-Ort-Veranstaltungen entwickelt, um Interessierten die Bedeutung von Grün im Stadtgebiet näherzubringen. Die Koblenzer Stadtbegrünung wird zudem genutzt, um gezielt sogenannte Cooling Areas zu schaffen: Plätze und Bereiche innerhalb der Stadtlandschaft, die an heißen Tagen Schatten und Kühle spenden. Um dieses Konzept weiter zu unterstützen, wurden seit 2019 über 400 zusätzliche Baumstandorte im Innenstadtbereich geschaffen. Dabei wird besonders darauf geachtet, die Plätze barrierefrei zu gestalten und ein Verweilen für alle zu ermöglichen. Die ökologische Gestaltung der Innenstadt geht somit weit über Klimaschutz und Stadtbegrünung hinaus.

„Koblenz bleibt fair“: Ehrenamtliche Projekte zur Nachhaltigkeit

Um die Welt nachhaltiger zu gestalten, braucht es Aufklärung über das Thema und die Aufmerksamkeit von Bürgerinnen und Bürgern – beides verbindet das Projekt der weltbewussten Stadtrundgänge „Koblenz bleibt fair“. Bei diesen besonderen Spaziergängen können Interessierte viel über Konsum, globale Lieferketten, Arbeitsbedingungen und die damit verknüpften Folgen für die Umwelt erfahren. Gleichzeitig zeigen sie auch Lösungsmöglichkeiten auf: Was kann jeder einzelne dazu beitragen, um mit dem eigenen Verhalten für etwas mehr Nachhaltigkeit zu sorgen? Das Projekt wurde im Jahr 2025 vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI) des Landes Rheinland-Pfalz, dem Städtetag Rheinland-Pfalz, dem Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz sowie dem Landkreistag Rheinland-Pfalz als „Ort der Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet.

Mit dieser Ehrung werden besondere Leistungen für eine nachhaltige Welt gewürdigt und mit einem Preisgeld gefördert. Für Koblenz ist es bereits die zweite Auszeichnung dieser Art: 2024 wurde das lokale Repair Café als besonderer „Ort der Nachhaltigkeit“ gewürdigt. Dieses wird ehrenamtlich von Bürgerinnen und Bürgern betrieben, die Ratsuchenden und Interessierten mit viel Freude und Fachwissen rund um das Thema Reparatur von Alltagsgegenständen zur Verfügung stehen. Das Miteinander steht hier im Vordergrund und nebenbei sensibilisieren Ehrenamtliche für die Themen Wiederverwendbarkeit und Langlebigkeit von Produkten.

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Bundesland Rheinland-Pfalz
Einwohner 114.024 m: 55.628, w: 58.396
Größe 105.25 km² 1083 Einwohner je km²
Merkmale Großstädte und Hochschulstandorte mit heterogener sozioökonomischer Dynamik

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